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Ambulante Anstellung von Ärzten erreicht Rekordzahl im Bundesarztregister 2023

Teilzeitpräferenz steigt, während Anzahl freiberuflicher Inhaber abnimmt

09.04.2024

Das Bundesarztregister 2023 verzeichnet einen historischen Anstieg der ambulanten Anstellungen von Ärzten und Psychotherapeuten, begleitet von einem Trend zur Teilzeitbeschäftigung und einem Rückgang der freiberuflichen Praxisinhaber.

  • Nach neuesten Zahlen des Bundesarztregisters, veröffentlicht von der KBV, stieg die Anzahl der in Praxen und MVZ angestellten Ärzte und Psychotherapeuten Ende 2023 bundesweit um 7,0 % auf insgesamt 52.436 Personen. 
  • Gleichzeitig sank die Anzahl freiberuflicher Inhaber um 0,8 % auf 124.653 Personen. 
  • Insgesamt nahmen zum Ende des Jahres 187.441 Ärzte und Psychotherapeuten an der vertragsärztlichen Versorgung teil, was einem Anstieg von 1,2 % bzw. 2.143 Personen entspricht. Unter den Ärzten stieg die Anzahl um 0,7 % auf 153.726, während die Anzahl der Psychologischen Psychotherapeuten um 3,4 % auf 33.715 stieg.
  • Erstmals seit 2016 stieg auch die Anzahl der Hausärzte wieder an, um 0,6 % auf 34.585 Allgemeinmediziner und um 1,6 % auf 17.847 hausärztliche Internisten. 
  • Jedoch geht mit dem Anstieg der Köpfe nicht zwangsläufig eine Zunahme der ambulanten Kapazitäten einher: Im Jahr 2023 entschieden sich erstmals "mehr als 60.000" Leistungserbringer für Teilzeit, was einem Plus von 235 % in einer Dekade entspricht. Die Anzahl der Anstellungen hat sich im selben Zeitraum verdoppelt.
  • Unter den Leistungserbringern mit eigener Zulassung hatten zuletzt 94.311 (- 2,9 %) einen vollen Versorgungsauftrag, während 30.342 (+ 6,3 %) nur einen halben hatten. 
  • Bei den Angestellten hatten 18.376 (+ 6,8 %) einen Beschäftigungsumfang von mehr als 30 Wochenstunden, und 16.725 Personen (+ 7,4 %) waren zwischen zehn und 20 Wochenstunden beschäftigt.
  • In Medizinischen Versorgungszentren waren zuletzt 28.578 (+ 9,0 %) Ärzte und Psychotherapeuten angestellt, während es in Einzelpraxen und Berufsausübungsgemeinschaften 23.858 waren, ein Plus von 4,5 %.
  • Die Anzahl der Vertragsärztinnen und -psychotherapeutinnen stieg um 2,7 % auf 96.594 Personen, während bei den Männern ein Rückgang um 0,5 % auf 90.845 Personen zu verzeichnen war. 
  • KBV-Chef Dr. Andreas Gassen warnte vor kontraproduktiven Impulsen aus Berlin und betonte die Notwendigkeit, die Rahmenbedingungen für Praxen zu verbessern, anstatt eine "Versorgung light" in Gesundheitskiosken anzustreben.

Den aktuellen Tabellenband finden Sie hier.